Im Juli 2024 kam Springsteen zu uns zurück.
Seine Vorbesitzer Sportpferde Winter schrieben über ihn:
"Die große Bühne, Unmengen von Zuschauern, frenetischer Jubel – das hätte unser Springsteen wohl am liebsten und die meiste Zeit für er sich so auf, als wäre das bereits seine Realität, schließlich spinnt doch der, der ihm nicht zu Füßen, eh, Hufen liegt. Er ist der Star, da ist er sich sicher, alles dreht sich generell nur um ihn und vor allem hat jeder auch nur ihn zu betüddeln, denn was sollen die anderen Klappergäule denn eigentlich schon bringen, hm? Er ist doch da, wozu braucht man denn noch andere Pferde?
So oder so ähnlich könnte es in dem Kopf des hübschen Fuchses schon mal vorgehen, den wir liebevoll „Bruce“ nennen. Woher? Das könnt ihr euch wohl denken, aber ob sein reales Vorbild auch so ein großes Ego hat wie das Duplikat auf vier Beinen, da sind wir uns dann doch nicht ganz sicher. Unser eigener kleiner Bruce hat jedenfalls ein gewaltiges Ego und eigentlich dürfte der ganze Stall ihm gehören, wenn es nach seiner Nase ging. Zum Glück haben wir noch ein bisschen was zu melden und dabei alle Hände voll zu tun, den Hengst auf dem Boden der Tatsachen zu halten.
Bruce ist der Sohn von San Rosé LW, der auf den Rising Sun Stables steht und bis zur schwersten Klasse der Dressur siegreiche Vorstellungen vorweisen kann. Die Mutterstute dazu ist die Braune Chelsea Pier, die ihre kleinen Eigenarten hat, aber der man definitiv nicht die Schuld am Springsteen-Ego anhängen kann. Beide sind sehr talentierte Dressurpferde und das haben sie jedenfalls an ihren Sprössling weitergegeben, denn auch unser Fuchs weiß in der Dressur durchaus zu bestechen.
Dass der Alltag mit Bruce nicht unbedingt langweilig ist, das könnt ihr euch wohl schon vorstellen: Der Herr weiß ganz genau was ihm guttut und das sind nicht immer unbedingt die Dinge, die wir uns so für ihn vorstellen. Bruce hat zum Beispiel die Eigenart sich niemals wirklich zu wälzen – und wenn, dann aber bitte direkt bevor wir ihn zum Putzen holen. Man wird es niemals sehen, dass er frisch gepflegt auf die Wiese kommt und sich zum Wälzen hinlegt. Viel mehr ruft man ihn und schwupps, liegt er noch schnell, weil er ja gleich direkt wieder sauber gemacht wird.
Bei Matsch brauchen wir ihn eigentlich gar nicht erst rausstellen, da bleibt er nämlich direkt beim Tor stehen und wartet, lauthals wiehernd, bis wir ihn wieder reinholen. Trockener Sommerboden oder Schnee hingegen sind scheinbar der perfekte Laufsteg, da dreht er gern auf und zeigt, was er hat, während er über die Weide tobt.
Matsch mag er nicht, Regen tatsächlich auch nicht und er weigert sich vehement ohne Decke durch den Regen auch nur die Strecke bis zur Halle anzutreten. Was denken wir denn eigentlich, wer er ist? Der Vorteil eines solch verwöhnten Pferdes ist jedenfalls, dass man niemals noch last Minute Äppelflecke aus dem Fell waschen muss, während man eigentlich längst beim Aufwärmen sein sollte.
Bruce ist also manchmal mehr Karikatur als Pferd, doch spätestens wenn man ihn im Dressurviereck dann in Aktion sieht, versteht man, warum man den ganzen Zinnober eigentlich immer auf sich nimmt. Er blüht vor Publikum einfach regelrecht auf und wenn es nicht gerade regnet, ist er dann auch komplett in seinem Element. Sobald alle Augen auf ihn gerichtet sind, ist Bruce das glücklichste Pferd der Welt und zu unserem Glück ist er ein so talentiertes Pferd, dass er das in den Dressurprüfungen perfekt ausleben darf und nicht gerade zum Zirkuspony werden muss.
Mit acht Jahren stellte Springsteen sein Können dann auch arg unter Beweis als er in die ASDA International Hall of Fame einziehen konnte, nach der nur noch der letzte Titel, der Hall of Legends folgt. Da er sich im Sport so gut zeigt, beschlossen wir, ihn erstmals auch zur Zucht freizugeben und sind gespannt, wie sich unsere Diva als Deckhengst machen wird."